"Ich lese nur richtige Bücher."

Ein Satz, der mir hin und wieder unterkommt, wenn es um das Thema e-book geht. Und ewig treibt mich die Frage:." Gibt es richtige und falsche Bücher?"

Ja, kann denn Lesen Sünde sein? Und was hat eigentlich die Technik damit zu tun?

Zugegeben, es ärgert mich kolossal, wenn der Inhalt eines Buches mit dem Format oder der Technik gleichgesetzt wird. Trotzdem bleibe ich freundlich, stelle mich jeder Diskussion, ja teilweise suche ich sie sogar.

 

Nun geht es mir nicht darum, Leser zum e-book zu bekehren. Wer sich mit einem elektronischen Buch nicht anfreunden kann, der hat meinen Segen. Viele meiner engsten Freunde sagen mir ganz offen, dass sie mein Buch gern lesen würden, aber keine Lust haben, das am Rechner zu tun. Wer keinen e-book-Reader oder ein anderes adäquates Gerät besitzt und auch nicht besitzen möchte, von dem kann und möchte ich nicht verlangen, dass er sich vor dem Computer mit einem Text abquält. Das verstehe ich, dazu hätte ich auch keine Lust. Irgendwann in naher Zukunft wird es mein Buch in einer gedruckten Version geben und dann können es alle lesen, wenn sie es denn wollen. Soviel Geduld bringe ich mit.

 

Wo ich allerdings keine Geduld aufbringe, sind Diskussionen mit Menschen, die nicht begreifen, dass das reine Format eines Buches nichts über den Inhalt aussagt. Es kommt doch auch niemand auf den Gedanken, es könne zwischen einer Hardcover- und einer Taschenbuchausgabe einen inhaltlich qualitativen Unterschied geben. Warum also beim e-book. Nahezu alle Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt kommen heute auch gleichzeitig als e-book heraus. Und es steht exakt das Gleiche drin. Ein Argument, das zwar anerkannt wird, aber bei dem der 'richtige-Buch-Leser' sogleich kontert: "Aber die Bücher gibt es ja auch als richtiges Buch."

 

Na und?, kann ich da nur fragen. Sind wir denn so unbeweglich? Kann es denn nicht auch einfach mal anders herum gehen? Etwas als Chance begreifen? Wo liegt eigentlich euer Problem?

 

Das e-book mit seinen Möglichkeiten ein Buch kostengünstig zu gestalten und auf den Markt zu bringen, bietet sich doch förmlich an, um Nachwuchsautoren eine Chance zu geben. Ich spreche jetzt nicht von Self-Publishing, also unlektorierten Werken, obwohl es da auch viele Beispiele von hervorragenden Büchern gibt - schaut euch zum Beispiel einmal die Bücher meiner Kollegin Birgit Böckli bei Amazon an. Vielmehr meine ich solche Bücher, die in erster Instanz als e-book auf den Markt kommen. So wie es täglich bei der Chichili-Agency geschieht - übrigens obendrein noch zu zivilen Preisen, was man von den e-books der 'klassischen' Verlage nicht eben behaupten kann.

 

Was lamentiere ich lange? Am besten einfach noch mal zum Mitschreiben:

 

Ein e-book ist ein Buch, ist ein Buch, ist ein Buch.

 

Es ist nicht schlechter und nicht besser, als ein gedrucktes Buch, nur technisch anders.

 

In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis an die, die vielleicht doch einmal einen Versuch machen möchten, am Rechner zu lesen. Meine Kollegin Nancy Salchow hat dazu einmal ein kleine Anleitung geschrieben. Zu lesen auf ihrer Homepage.

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Kommentare: 4
  • #1

    Nancy Salchow (Freitag, 28 Oktober 2011 12:15)

    Vielen Dank, liebe Regina, für den Verweis auf meinen Artikel. Was deinen Post betrifft, stimme ich dir in ganzer Linie zu.

  • #2

    ms-twin (Freitag, 28 Oktober 2011 22:11)

    Liebe Regina,
    du sprichst/schreibst mir aus dem Herzen. Ein Buch ist ein Buch, ist ein Buch, ist ein Buch :-))
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.
    Herzliche Grüße Susanne Twin

  • #3

    Bettina Buske (Montag, 31 Oktober 2011 12:01)

    Das e-book, oder E-Buch, es benötigt nur geringen elektronischen Speicherplatz und krempelt nicht die Wohnung voll, es kann seine Buchstabengröße den Bedürfnissen des Lesers anpassen, es staubt nicht ein, kein Baum muss dafür sein Leben lassen - es spricht alles für diese Technik

  • #4

    Lena (Mittwoch, 04 Januar 2012 18:54)

    Ein toller Artikel und letzendlich ist es doch egal, ob wir aus einem Buch mit Blättern lesen oder aus einem E-Book, die Hauptsache ist doch es macht Spass.